In diesem Jahr feiert die 620 DUKE ihr 25-jähriges Jubiläum. Vor einem Vierteljahrhundert war das Kultbike mit der insektenähnlichen Scheinwerfermaske der überraschten Öffentlichkeit vorgestellt worden, die ein derart radikales Streetbike nicht von KTM, damals ausschließlich Hersteller von Offroad-Motorrädern, erwartet hätte. Heute ist DUKE der Name aller KTM Naked Bikes, angefangen bei der 125 DUKE bis hin zur 1290 SUPER DUKE R.
KTM 950 SUPER DUKE @KTM
Schon vor dem Serienstart der Ur-DUKE experimentierten 1992 einige KTM-Techniker mit einem Straßenmotorrad, bei dem auf einem speziellen Motorgehäuse zwei LC4 mit jeweils 553 cm³ saßen. Die Maschine mit Gitterrohrrahmen war aber nur ein Gedankenspiel, eine Vision. An eine Realisierung hatte damals kaum jemand gedacht, denn der Neuanfang nach dem Konkurs lag nur wenige Monate zurück.
KTM 950 DUKE Prototype @KTM
Auf der INTERMOT 2000 in München zeigte KTM dann ein völlig neues 2-Zylinder-Projekt, das drei Jahre später in Form der 950 ADVENTURE serienreif sein sollte. Da lag natürlich der Gedanke nahe, ähnlich wie seinerzeit bei der DUKE mit LC4, auch ein Straßenmodell mit dem hochmodernen LC8 genannten V2 auf die Räder zu stellen. 2003, dem 50. Jubiläumsjahr von KTM, gab es neben der 950 ADVENTURE dann auch die Studie über eines Straßenbikes mit 2-Zylinder-Motor, damals 950 DUKE genannt. Weil man beim Antrieb der 950 DUKE auf die Komponenten der 950 ADVENTURE zurückgreifen konnte, waren die Voraussetzungen für eine Realisierung des ersten 2-Zylinder-Straßenbikes von KTM durchaus gut und es war eigentlich logisch, dass die 950 DUKE nicht nur als Studie auf Ausstellungen gezeigt, sondern zur Serienreife weiterentwickelt wurde.
KTM 990 SUPER DUKE @KTM
2004 war dann ebenfalls auf der INTERMOT in München das Ergebnis, nun 990 SUPER DUKE genannt, zu bestaunen, die leichter und wendiger war als alles, was bisher im Segment großvolumiger Naked Bikes angeboten wurde. Vor allen Dingen hob sich die 990 SUPER DUKE von den Konkurrenzfabrikaten durch ein eigenständiges Design ab. Kiskas kantige Handschrift war unverkennbar. Angetrieben wurde die 990 SUPER DUKE vom auf 999 cm³ vergrößerten V2, der 120 PS leistete. 2007 kam die SUPER DUKE R, ein besonders sportlich geprägter Streetfighter mit 132 PS dazu. Die „R“ war am orangefarbig lackierten Rahmen schon auf den ersten Blick von der Basisversion zu unterscheiden.
KTM 1290 SUPER DUKE R @KISKA
Power ohne Ende versprach der Nachfolger der 990 SUPER DUKE, die 1290 SUPER DUKE R, die es ab 2014 gab. Beim Fahrwerk durften die Konstrukteure aus dem Vollen schöpfen. Im Gitterrohrrahmen führte eine Einarmschwinge das Hinterrad mit breitem 190er-Reifen, die schräglagenabhängige Traktionskontrolle MTC und das Bosch Zweikanal-ABS waren von Anfang an Serie. „THE BEAST“, so die Bezeichnung des weltweit stärksten Naked Bikes, ist auch heute noch roh, brutal und extrem.
KTM 390 DUKE @KISKA
Am anderen Ende des KTM-Portfolios stehen die Einsteigerbikes von 125 bis 390 cm³, die bei Bajaj Auto Ltd. in Indien gebaut werden. Vor 12 Jahren gingen KTM und Bajaj eine weitreichende Kooperation mit dem Ziel ein, leistungsfähige flüssigkeitsgekühlte 4-Takt-Motoren zu entwickeln, die KTM als Basis für Straßenmotorräder im damals noch nicht besetzten Street-Einstiegsbereich nutzen wollte. Dadurch war es möglich, das bestehende Angebot unterhalb der 690 DUKE abzurunden.
KTM 125 DUKE @KTM
Ab 2011 gab es die DUKE mit 125 cm³, 200 cm³ und 390 cm³, 2017 wurde die kleine DUKE komplett überarbeitet und ist optisch kaum von größeren Bikes zu unterscheiden. Die mittlere 200 DUKE hat nun 250 cm³, bei der 125er und der 390er blieb der Hubraum unverändert.
Schon bei der 125 DUKE sind LED-Scheinwerfer im unverkennbaren BEAST-Stil, ein farbiges TFT‑Display und ein Gitterrohrrahmen ebenso Serie wie Hightech-Bremshardware von Brembo mit ABS, dazu gibt es im KTM PowerParts-Programm hochwertiges Zubehör wie einen Akrapovič-Slip on-Endschalldämpfer, Wave-Bremsscheiben oder verschiedene Gepäcksysteme.
KTM 790 DUKE @KISKA
Der jüngste Spross in der DUKE-Familie ist seit 2018 die 790 DUKE, deren Studie 2016 auf der EICMA für wahre Begeisterungsstürme gesorgt hatte. Wegen ihres präzisen Handlings wird die 790 DUKE auch „THE SCALPEL“ genannt. Ein hochmoderner 2-Zylinder-Reihenmotor mit 75° Hubzapfenversatz sorgt für einen betörenden Sound. Auch hier bleibt kein Wunsch unerfüllt. Kurventaugliches ABS, abschaltbare Traktionskontrolle, Antihopping-Kupplung oder Quickshifter, alles serienmäßig. 25 Jahre nach der Premieren-DUKE, schon lange mit Kultstatus geadelt, hat KTM für jeden die passende DUKE im Programm, angefangen von der 125 DUKE, dem Einsteigerbike, das schon von 16-Jährigen gefahren werden darf bis hin zum „BEAST“, der megaleistungsstarken 1290 SUPER DUKE R. Da bleiben bestimmt keine Wünsche offen.
Lang lebe die DUKE!
Text: Leo Keller
Fotos: KTM, KISKA
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